Aus meiner Ausbildungszeit zur Tagesmutter ist mir insbesondere ein wichtiges Zitat in Erinnerung geblieben: Man kann nicht, nicht kommunizieren. Jeder Blick, jede Geste, jedes Zu- oder Abwenden, Lächeln oder erschöpftes Ausatmen wird von den Kleinen intensiv wahrgenommen. Wir müssen uns immer im Klaren sein, dass wir unseren Alltagsstress nicht auf die Kinder übertragen dürfen. Reflexion des eigenen Auftretens, der eigenen Erziehung und des Tages sind enorm wichtig.
Daher beginnt beziehungsvolle Pflege schon beim Wach werden, beim „Guten Morgen Sagen“, bei der ersten Berührung am Tag. Die Zuwendung, das Interesse dem Kind gegenüber schenkt Geborgenheit und Liebe, welche die grundlegenden Voraussetzungen für ein gesundes Wachsen und Entwickeln sind. Das Kind kann den nächsten Schritt erst bei Wohlbefinden und Sicherheit vagen.
Natürlich gehört auch die körperliche, hygienische Pflege zu diesem Bereich. Liebevolles Händewaschen, das Abtupfen des Gesichtes, das gegenseitige Zähneputzen, das eincremen der Haut, das vorsichtige, vertrauensvolle Waschen der Haare bis hin zum ruhigen Windelwechseln mit eingebauten Spaßeinheiten und abwechslungsreicher Kost.
Die Beziehung kann aber nicht nur während schöner Situationen gepflegt werden, insbesondere dann, wenn es für uns vielleicht am schwierigsten erscheint, wie zum Beispiel während einer Trotzphase, ist es enorm wichtig, für das Kind da zu sein. Es weiß nicht wohin mit seinen Gefühlen, es hat nicht mehr die Kontrolle über sich – Du bist seine Welt, Du bist jemand, der wieder Halt, Stabilität und Ruhe schaffen kann. Sicherlich ist man in gewissen Situationen selbst mit seinen Kräften am Ende, vielleicht sogar enttäuscht über das Verhalten des Kindes, müde und erschöpft. Wir dürfen aber niemals vergessen, dass wir für unser Kind die Welt sind. Wenn es nicht zu uns kann, wohin denn dann? Wenn man sich dem einmal bewusst wird, wird es einfacher sein, in schwierigen Situationen ruhig zu bleiben und seine eigenen Gefühle kurz hinten ran zu stellen. Man kann diese später natürlich besprechen, soweit es geht. Dein Kind weiß, Du bist immer da, auch wenn es ungemütlich wird.
Die Beziehung wächst jeden Tag immer weiter und stärker. Die dankbaren Blicke, das lebensfrohe Lachen und die Leichtigkeit beim Bewegen, Spielen und Umarmen sind ein unbezahlbares Geschenk, welches wir von unseren Kindern ernten dürfen. Halten wir es in Ehren!